Ein Tag im Atelier der Künstlerin Ekaterina Moré

Ein Tag im Atelier der Künstlerin Ekaterina Moré

25.04.23
artSOLITAIRE.

Ekaterina Moré wurde in St. Petersburg geboren, seit 1995 lebt und arbeitet sie in Deutschland. Inzwischen hängen ihre Bilder in den renommierten Galerien Europas, zieren Glas und Porzellan.

Wie kaum eine andere Künstlerin hat sie sich in ihrer Kunst den Frauen in der modernen Welt verschrieben. Farbenfroh, sinnlich und erotisch - Ekaterina Morés Bilder verbreiten starke positive Energie und sind ein Kompliment für jede Frau. Die Weiblichkeit in ihrer Kunst steht als Ausdruck der Gefühle und Emotionen, sie ist das Symbol der Seele. 

Wir waren zu Besuch bei Frau Ekaterina Moré in Meerbusch und haben sie einen Tag begleitet. Über ihren Weg zur Kunst und Ihr aktuelles Schaffen haben wir mit der Künstlerin gesprochen. 

 

Ekaterina Moré im Atelier

 

Wie kamen Sie zur Kunst? 

Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der die Kunst einen sehr wichtigen Platz im Leben einnahm. Mein Großvater studierte an der renommierten Kunstakademie in Leningrad (heute St. Petersburg) und auch meine Eltern waren stets kreativ tätig. Für mich war es selbstverständlich, mich mit Kunst zu beschäftigen.

 

Wann wussten Sie, dass Sie Künstlerin werden wollten?

In Russland habe ich zunächst Rechtswissenschaften studiert, weil ich etwas Bodenständiges machen wollte. Als Künstlerin hatte man es in Russland nicht leicht. In meiner Kindheit habe ich viel Chaos und Drama erlebt, daher wollte ich eigentlich mehr Ordnung und Sicherheit in meinem Leben haben. Im Alter von 18 Jahren habe ich mich verliebt und bin zu meinem Mann nach Deutschland gekommen. 
Glücklicherweise hat mich mein Leben in Deutschland sehr inspiriert, mich meiner Kunst zu widmen. Mein Mann hat mich auf diesem Weg sehr unterstützt und meine Bilder fanden Anklang bei den Menschen. So wusste ich schon früh, dass die Kunst meine Berufung ist.

 

Was inspiriert Sie? 

Mich inspiriert das Thema der weiblichen Schönheit sehr. Ich glaube, dass es für Frauen sehr wichtig ist, sich wertgeschätzt, schön und selbstbewusst zu fühlen. Oftmals können Frauen sich nicht richtig entfalten, und ich möchte mit meiner Kunst positive Signale setzen. In meiner Arbeit thematisiere ich unterschiedliche Facetten der Weiblichkeit und stelle vor allem die göttliche Kraft dar, die in jeder Frau innewohnt. Meine Absicht ist es, Frauen als Göttinnen darzustellen - stark, selbstbewusst und sehr feminin.

 

Welcher Künstler oder welche Künstlerin hatte den größten Einfluss auf Sie und Ihr Schaffen? 

Als Kind habe ich die Eremitage in Leningrad oft besucht und war von den Werken der Impressionisten fasziniert. Mich begeisterte vor allem die Farbigkeit impressionistischer Kunst. Ich war absolut fasziniert von den Farben in den Werken von Paul Gauguin, Vincent van Gogh und Pierre-Auguste Renoir. Auch die Darstellung der Frauen auf impressionistischen Gemälden dieser Zeit fand ich sehr poetisch und inspirierend.

 

Ekaterina Moré

 

Wo malen Sie am liebsten? 

Am liebsten arbeite ich in meinem Atelier, denn ich habe es genau nach meinen künstlerischen Bedürfnissen eingerichtet. Ich habe in meinem Atelier gutes Nordlicht, was sehr angenehm zum Arbeiten ist. Mein Atelier befindet sich im gleichen Haus, in dem ich wohne, sodass ich jederzeit arbeiten kann.

 

Wie sieht ein typischer Tag in Ihrem Künstlerleben aus?

Ich arbeite gerne bereits früh am Morgen, denn zu dieser Zeit bin ich am produktivsten. Während des Malens höre ich gerne Audiobücher oder Musik und genieße diese Zeit sehr. Oft bin ich so vertieft in meine Arbeit, dass ich nicht bemerke, wie schnell die Zeit vergeht. Abends arbeite ich oft an Skizzen, schreibe Texte und entwickle neue Projekte.

 

Welches Material und welche Techniken verwenden Sie am liebsten? 

Ich habe mich sehr mit Acrylfarben angefreundet. Ich schätze diese Farben für ihre Leuchtkraft und ihre schnelle Trocknung. Außerdem komme ich nicht in Berührung mit giftigen Substanzen wie Terpentin. Mit Acrylfarben kann man auf ganz unterschiedlichen Untergründen arbeiten, sei es auf Leinwand, Papier oder Holz. Das mag ich ebenfalls sehr gerne.

 

Was war Ihr schönstes Erlebnis?

Ich glaube, dass eines der schönsten Erlebnisse in meinem Künstlerleben war, als vor über 20 Jahren meine ersten Werke verkauft wurden. Ich habe damals meine ersten Papierarbeiten über eine Online-Auktion angeboten und zu meiner großen Freude fanden die Menschen meine Kunst interessant und waren schon damals bereit, sie zu kaufen. Ich bin unheimlich dankbar, dass diese Menschen damals Freude an meinen Werken hatten. Dies hat mich als Künstlerin sehr aufgebaut und seitdem habe ich angefangen, sehr intensiv zu arbeiten.

 

Welchen Rat würden Sie jungen Künstlerinnen und Künstlern geben, die gerade erst anfangen?

Es ist wichtig, eine eigene Sprache in der Kunst zu entwickeln. Sicherlich versucht man gerade am Anfang, die Werke anderer Künstler und Künstlerinnen nachzuahmen, um die Techniken zu erlernen. Aber es ist äußerst wichtig, nach eigenen Themen und Ausdrucksmöglichkeiten zu suchen. So entwickelt man sich nicht nur als Künstler oder Künstlerin, sondern auch als Mensch weiter. Habt keine Angst, etwas Eigenes zu machen und eigene Wege zu beschreiten. Die Welt profitiert davon, wenn Menschen ihre Einzigartigkeit entwickeln!

 

Haben Sie einen anderen Künstler oder Künstlerin auf artSOLITAIRE entdeckt, dessen Werke Sie bewundern?

Ich habe sogar das Videoprojekt "Unter Künstlern" gestartet, bei dem ich unterschiedliche Künstler und Künstlerinnen interviewe. Viele Kunstschaffende haben Angst oder Bedenken, über ihre Arbeit zu sprechen. Daher wollte ich eine Plattform schaffen, auf der wir uns über Themen austauschen können, die uns bewegen. Ich habe bereits Interviews mit Künstlern und Künstlerinnen wie Marina Krasnitskaya oder Robert Hettich geführt, deren Arbeit ich sehr schätze.

 

Was glauben Sie, würden Sie heute tun, wenn Sie keine Künstlerin geworden wären?

Es fällt mir schwer, mir ein Universum vorzustellen, in dem ich keine Künstlerin bin. Ich glaube, dass es einfach meine Berufung ist und dass ich viele andere Fähigkeiten entwickeln kann, wenn ich als Künstlerin arbeite. Ich schreibe Texte, drehe Videos, führe Interviews mit anderen Künstlern und Künstlerinnen und gestalte Bücher und Malbücher - die Tätigkeiten eines Kunstschaffenden können sehr vielseitig sein, sodass ich gar nicht vermisse einen anderen Beruf ausüben zu können.

 

Ekaterina Moré

 

Haben Sie ein Lieblingsmuseum? Wenn ja, welches und warum? 

Nach wie vor ist die Eremitage in St. Petersburg eines meiner Lieblingsmuseen. Meine schönen Kindheitserinnerungen und meine Begeisterung für die Kunst haben sicherlich mit den Schätzen dieses Museums zu tun. Schon als Kind habe ich das Museum als wundervolles Märchenschloss wahrgenommen, das unheimlich zauberhaft und inspirierend war.

 

Haben Sie einen aktuellen Favoriten unter Ihren Werken?

Mit all meinen Werken, die ich in die Welt schicke, verbinde ich schöne Erinnerungen. Ich denke an die Zeit, in der ich sie geschaffen habe, an das inspirierende Hörbuch, das ich dabei gehört habe oder die schöne Musik, die mich begleitet hat. Ich konzentriere mich nicht nur auf meine aktuellen Favoriten, sondern auf alle Ideen, die ich umsetzen möchte. Es erfüllt mich mit Freude, wenn jedes Bild ein neues Zuhause findet und den Menschen Freude bereitet.

 

Auf welche Ausstellung oder Auszeichnung sind sie besonders stolz? Bzw. planen Sie gerade eine Ausstellung?

Ich freue mich sehr darauf, dass nach einer Unterbrechung wegen der Pandemie wieder Künstlerreisen mit AIDA stattfinden. Meine Bilder werden in den Galerien der AIDA-Flotte ausgestellt und ich freue mich auf meine Künstleraktionen während der Reisen. Ich male dann live auf der Bühne, erzähle über meine Kunst und habe Austausch mit den Kunden und Kundinnen sowie Interessenten. Für mich sind solche Künstlerreisen sehr inspirierend!

 

Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Welche Wünsche und Ziele haben Sie?

Ich habe eine Vision, die Wertschätzung der weiblichen Kraft mit Hilfe meiner Kunst den Menschen näherzubringen. Ich hoffe, dass die Menschen dadurch sich selbst und ihrem Umfeld mit mehr Liebe und Akzeptanz begegnen. Sehr gerne würde ich meine farbenfrohen Motive auf übergroßen Flächen bringen, damit die Wirkung von Farben und der weiblichen Sinnlichkeit noch stärker zur Geltung kommt. Denn ich bin überzeugt davon, dass Schönheit eine heilende Wirkung hat.

Vielen Dank für das Interview!

Entdecken Sie jetzt alle Bilder von Ekaterina Moré auf artSOLITAIRE.de.