Ein Tag im Atelier von Mirek Kuzniar
Aufgewachsen in einer Künstlerfamilie, begann Mirek Kuzniar bereits in jungen Jahren, sich dem Malen zuzuwenden. In seinen überwiegend in Spachteltechnik und Ölfarben gemalten Werken präsentiert uns Kuzniar stets das schöne Leben. Seine bevorzugten Motive sind Landschaften, Stadtszenen und Liebespaare, die er mit intensiver Farbigkeit in ausdrucksstarken Werken festhält. Mirek Kuzniars Arbeiten strahlen vor Lebendigkeit und reflektieren eine herrliche Frische des Alltags.
Wir haben den Künstler in seinem Atelier in Heilbronn besucht und mit ihm über seine Werke und Arbeitsweise gesprochen.
Mirek Kuzniar, wie kamen Sie zur Kunst?
Mein Opa war Kunstmaler und so bin ich bereits in meiner Kindheit mit Farbe in Berührung gekommen. Ich habe schon immer gemalt. Als Kind waren Tiere und Menschen meine Lieblingsthemen. Zur Landschaftsmalerei kam ich erst viel später.
Wann wussten Sie, dass Sie Künstler werden wollten?
Mit 15/16 hatte ich meine ersten Ausstellungen mit der Idee, dass daraus später etwas werden könnte.
Was inspiriert Sie?
Für mich ist die Lebendigkeit einer beweglichen Szenerie die Inspiration. Ein Stadtbild mit spazierenden Menschen. Personen in einem Straßencafé. Und immer wieder Liebespaare, die Händchen halten oder sich umarmen. Auch wenn ich ein Landschaftsgemälde male, das menschenleer ist, baue ich Personen ein, um Bewegung zu erzeugen. Und strahlende Farben, die dem Kunstwerk Energie verleihen.
Welcher Künstler oder welche Künstlerin hatte den größten Einfluss auf Sie und Ihr Schaffen?
In meiner Jugend "Die Brücke". Später kamen dann die französischen Impressionisten: Renoir, Monet, Sisley, Pissarro. Es gab auch eine Zeit, in der ich von Dalí begeistert war.
Wo malen Sie am liebsten?
Zuhause vor dem Fenster. Da habe ich hier wunderbares Licht. Ich wohne im 7. Stock. Es ist gleichzeitig die oberste Etage des Hauses. Hier ist kein Schatten. Kein Baum. Alles offen und hell. Hier fühle ich mich frei. In meiner letzten Wohnung hatte ich mir ein Atelier eingerichtet. Doch ich fühlte mich da fremd und konnte mich nicht auf das Malen konzentrieren. Ich brauche meine vertraute Umgebung.
Wie sieht ein typischer Tag in Ihrem Künstlerleben aus?
Zwischen 10 und 11 Uhr fange ich zu malen an. Von 12 bis 14 Uhr mache ich Pause. Um ca. 18:30 Uhr ist das Gemälde fertig. Alle meine Bilder male ich an einem Tag. Höchstens, es ist ein sehr großes Format, so verteile ich es auf zwei Tage. Wenn ich tagsüber male, möchte ich überhaupt nicht gestört werden. Ich stecke meine ganze Energie in das Kunstwerk rein. Je schneller ein Bild gemalt ist, desto dynamischer ist es.
Welches Material und welche Techniken verwenden Sie am liebsten?
Ich male hauptsächlich mit Spachteln und Ölfarben auf Leinwand. Für die Signatur auf der Vorderseite benutze ich einen kleinen Pinsel. Sonst ist das ganze Gemälde gespachtelt.
Was war Ihr schönstes Erlebnis?
2020 diskutierten zwei Podcaster in einem österreichischen Radiosender fast eine Stunde lang über mein Gemälde "Die Raucherin". Was die zwei Sprecher alles in diesem Kunstwerk sahen, wusste ich selber nicht. Es war beeindruckend, mit einem sehr lächelnden Auge.
Welchen Rat würden Sie jungen Künstlerinnen und Künstlern geben, die gerade erst anfangen?
Viel skizzieren. Sich nicht nur auf ein Thema konzentrieren, sondern sich mit verschiedenen Motiven beschäftigen. Dies erleichtert das spätere Malen von Personen, Architektur oder bestimmten Objekten. Unterschiedliche Techniken ausprobieren. Wenn man mit Malmessern malen möchte, so wie ich es tue, sollte man mit kleinen Formaten beginnen, damit das Kunstwerk in einer Sitzung oder an einem Tag fertig wird. Es ist eine Nass-in-Nass-Technik. Am nächsten Tag, wenn die Farbe ein bisschen trocknet, kann man schlecht weiter machen.
Haben Sie einen anderen Künstler oder eine andere Künstlerin auf artSOLITAIRE entdeckt, dessen Werke Sie bewundern?
Ich war schon immer ein Einzelgänger. Und so beschäftige ich mich nur mit meiner Kunst. Ich möchte mich nicht mit anderen Künstlern messen oder vermischen. Ich gehe meinen eigenen Weg und blicke nicht nach links oder rechts zu den anderen, sondern geradeaus und konzentriere mich auf meine Arbeit.
Was glauben Sie, würden Sie heute tun, wenn Sie kein Künstler geworden wären?
Musiker. Rockgitarrist.
Haben Sie einen aktuellen Favoriten unter Ihren Werken?
Fast all meine Werke sind gleichzeitig meine Favoriten, sonst hätte ich sie nicht veröffentlicht. Selbstverständlich, das eine oder andere Bild gefällt mir besser. Das Bild "Schloss Neuschwanstein", das ich dieses Jahr gemalt habe, finde ich ganz toll.
Auf welche Ausstellung oder Auszeichnung sind sie besonders stolz? Bzw. planen Sie gerade eine Ausstellung?
Da gibt es viele Sachen, auf die ich stolz bin. Zum Beispiel mit einem meiner Bilder im Lehrbuch der 9. Klasse des Gymnasiums zu stehen. Im Oktober 2023 schaffte es eines meiner Werke einen Monat lang auf die Titelseite von Fuji Television in Tokio. Fuji Television ist einer der größten japanischen Fernsehsender. Ebenfalls Ende 2023 erwarb die Bundesregierung ein Gemälde von mir als Geschenk für den Staat Kuba.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Welche Wünsche und Ziele haben Sie?
Gesundheit. Und dass meine Kunst auch in Zukunft die Menschen anspricht.
Vielen Dank für das Interview!
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